Das letzte Juni-Wochenende hatte es in sich. Gleich zwei DBV-A-Ranglistenturniere standen in unserem Wettkampfkalender. Für Charlotte ging es gewohnt mit Trainer/Vater Patrick nach Hövelhof (NRW), Bruno und Roman durften noch ein Stück weiter, ins saarländische Kleinblittersdorf. Da Michael als Coach dieses Mal nicht zur Verfügung stand, sprang Philipp ein und hatte nebenbei seine ganz eigene Premiere auf einer Deutschen.
Was man vorweg sagen kann: Wir sind in letzter Zeit schon ein wenig verwöhnt, was die Ergebnisse unserer Top-Leute betrifft. Entsprechend muss man sich immer vor Augen führen, dass nationale Erfolge mal nicht eben so produziert werden können. Schon gar nicht, wenn sich auf den Wettbewerben einige der besten deutschen Athlet:innen herumtreiben.
Nationale U13-Premiere für Charlotte
So blieb z.B. für unsere U13erin dieses Mal ein Überraschungserfolg aus. Zumal es Charlottes erstes A-RLT in 2025 und zudem ihr erstes in dieser Altersklasse war. Weil sie zusammen mit ihrer Bremer Doppelpartnerin haarscharf am Einzug ins Teilnehmerfeld scheiterte (1. Ersatz), startete sie nur im Einzel und Mixed. Im Mixed schlug sie einmal mehr mit einem neuen Partner an ihrer Seite auf. Entsprechend verloren sie ihr Auftaktmatch knapp in vier Sätzen (6:11, 5:11, 11:10, 10:11). Nichts mehr mit vorderen Platzierungen am Hut, konnten sie immerhin das Spiel um den geteilten 17. Platz in drei Sätzen für sich entscheiden.
Im Einzel wird auf U13-A-Turnieren erst in Gruppen gespielt. Nach guter Losung bestand also die Hoffnung, vielleicht als Gruppenzweite das Achtelfinale erreichen zu können. Leider verlor unser Nachwuchsass ihr Auftaktmatch hauchdünn (10:11, 11:9, 3:11, 10:11) gegen die an Position
gesetzte Ye Sang (German Chinese SCC Düsseldorf) auch weil sie gleich zweimal beim Stand von 10:10 den Kürzeren zog. In der Folgebegegnung mit der an Setzplatz 8 notierten, späteren Halbfinalistin
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Zwei Podestplätze vor Augen
Unsere beiden Joungsters Roman und Bruno zog es, wie gesagt, gemeinsam mit Philipp nach Kleinblitterdorf, südlich von Saarbrücken. Entsprechend ging es schon am Freitagvormittag mit dem PKW auf die 800-Kilometer-Tour. Nach einer staugeplagten ersten Hälfte sollten die drei dann das Quartier erst am späten Abend erreichen. Müde aber heil war die erste Hürde genommen.
Samstag früh ging es dann in die Halle und da sollte nicht nur die deutsche Badmintonelite warten, sondern auch hochsommerliche Temperaturen von 30 Celsius. Gestartet wurde mit dem Mixed und da hieß es dem einen Freud, des anderen Leid. Während, Bruno der kurz vor Turnierstart auf der Nachrückerliste stand, noch ins Hauptfeld reinrutschte, hatte Romans Partnerin krankheitsbedingt absagen müssen.
Mit seiner Partnerin Viktoria Braun erwarteten Bruno in der ersten Runde dankbare Gegner. Einige Wackler zum Trotz hatte das Duo direkt ein 2-Satz-Sieg in der Tasche. Im Achtelfinale waren die Gegner dann aber zu stark und die beiden mussten die Segel streichen.
Im Einzelwettbewerb waren wieder beide Schweriner mit von der Partie. Roman hatte als gesetzter Spieler ein Freilos. Bruno fehlen dafür noch einige Punkte und er startete somit gleich in der ersten Runde. Nach einem soliden ersten Satz stand er sich im Zweiten selbst mehr im Weg als nötig. Der dritte Satz entwickelte sich zu einem kleinen Krimi mit dem besseren Ende für den Schweriner. In der nächsten Runde wartete dann mit einem gesetzten Spieler ein großer Brocken. Im ersten Satz variabel mit Tempowechseln und allen Schlägen, die das Repertoire hergibt, sicherte sich der 16-Jährige den ersten Satz. Beeindruckend! Der zweite Satz wurde eben so furios gestartet. Leider verließ ihm etwas die Konzentration und der Satz ging verloren. Im Entscheidungssatz waren beide Spieler sichtlich angeschlagen, was bei den Temperaturen nicht verwundete. Dennoch wurde sich hier nichts geschenkt. Am Ende war das Ergebnis deutlicher als der Spielverlauf. Zu viele leichte Fehler verhinderten eine Überraschung für Bruno. Es lässt sich aber festhalten, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht und ein Ergebnis in den Top 8 in naher Zukunft realistisch erscheint.
Roman ließ in seinem Achtefinale nicht viel anbrennen und gewann in zwei Sätzen. Im Viertelfinale ging es dann mit Soheyl Safari gegen einen Altbekannten aus Gruppe Nord. Diesmal mit dem besseren Ende für Roman. Nach durchwachsen ersten zwei Sätzen von beiden, ging es in den Dritten. Hier war es ein taktisches Abtasten beider aber nach dem Seitenwechsel drehte unser Jung nochmal richtig auf, wollte es aber beim Stand von 20:12 nochmal spannend machen. Mit 21:16 war das Halbfinale gebucht. Dies war leider nicht sehr kompetitiv. Deutlich wurde das Spiel gegen den an 1 gesetzten Schorndorfer Aditya Gahirwal abgegeben. Somit war es „nur“ das Spiel um Platz 3 am Sonntag.
Frisch ausgeruht und voller Tatendrang ging es in den letzten Tag. Gestartet wurde mit den Einzelfinals und Roman hatte die Möglichkeit endlich seine erste Medaille bei einer A-Rangliste zu erringen. Der Vortag war dann wohl doch noch nicht verarbeitet. Der erste Satz gegen U15-Nationalspieler Frederik Volkert war eine Lektion in Schlagsicherheit und Feldabdeckung für den Schweriner. 11:21 ging der Satz fliegen. Mit mehr Tempo und Explosivität lief der zweite Satz deutlich besser aber reichen sollte es dann doch nicht.
Keine Zeit zum Wunden lecken, denn es ging gleich weiter mit den Doppeln. Irgendwie wollte es hier, trotz Setzplatz 4 – nicht so richtig laufen. Während das erste Spiel nach einer wahren Achterbahnfahrt für uns gewonnen wurde, war das Viertelfinale ein richtiger Downer. Nach einem schwierigen ersten Satz war der zweite Satz für alle die es mit dem BSC 95 hielten, unfassbar. Weder Spieler noch Betreuer konnten glauben, dass dieser Satz 21:23 verloren ging. Nicht weil man einen großen Vorsprung verspielte, sondern weil beide sich mit sehr starken Bällen ins Spiel kämpften und sich im nächsten Moment mit leichtsinns Fehlern wieder dem eigenen Momentum beraubten.
Mit einem Gefühl, dass man nicht sein Optimum abgerufen hat, wurde die Heimreise angetreten. Der Enttäuschung sollte aber schnell der Einsicht weichen, dass beide das Potential haben auf deutscher Ebene ganz oben anzugreifen. Das man sich hier mit den besten U17 Spielern in ganz Deutschland misst, darf nicht außer Acht gelassen werden. Nächste Chance es besser zu machen, ist Mitte September in Schwarzenbek. Dann zum Glück mit einer kürzeren Anfahrt.
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pd/pa