3 Turniere auf einmal ist schon eine Seltenheit aber am ersten Juli Wochenende war es der Fall. Und der BSC 95 Schwerin war bei allen vertreten.
Den Start machten Anje und Philipp Samstag in Ludwigslust. Hier wurde ein Mixed-Turnier im gehobenen Hobbyliga-Niveau gespielt. Es standen 6 Runden im Schweizer-System auf dem Programm. Alle Spiele waren sehr umkämpft und die beiden Schweriner haben den ein oder anderen verlorengeglaubten Satz doch noch gewonnen. Mit 3 Siegen und 3 Niederlagen stand ein solider 9. Platz von 16 zu buche.
Zeitgleich startete Rene mit seinem Partner vom Mecklenburger SV beim Sachsenwaldcup in Schwarzenbek. Gemeldet im Herrendoppel C, hatten beide einen guten Lauf der nur im hochspannenden Halbfinale über 3 Sätze gehen mussten. Ein hochverdienter Pokal für den ersten Platz konnte mit nach Hause genommen werden.
Top-Ergebnisse beim Asia-Cup
Ebenfalls am Samstag schlug Chrissi groß auf. Für den 18-Jährigen hieß das Pflaster jedoch Asia-Cup Hamburg-Bergedorf. Traditionell lockt das Turnier Spielerinnen und Spieler aus dem ganzen Land in den Osten Hamburgs. Nach einer kleinen, liebevoll gestalteten Eröffnungszeremonie ging es für die Anwesenden auf die Felder.
Gemeinsam mit Mixedpartnerin Annika Glissmann (TuS Hasloh) traf Chrissi in Runde eins der Gruppenphase (in der stärksten Leistungsklasse A) auf die starke Paarung Dinh/Dehghan. Das Spiel versprach von Anfang an Spannung – und hielt sie bis zum Schluss. Der entscheidende dritten Satz ging dann aber denkbar knapp mit 19:21 an die Gegner. Trotz erneut starker Leistung ging auch das zweite Match verloren. So endete das Turnier für das Schwerin/Hasloher Doppel vorzeitig. „Für das erste Mal zusammen spielen, war das keine schlechte Leistung. Die Gegner hier wissen schließlich auch, wie man den Schläger hält“, kommentierte Christian bereits kurz nach der anfänglichen Enttäuschung.
Weiter ging es in der Einzelrunde. Dort ging es direkt in ein persönliches Schlüsselduell: Matti Richter. Gegen den langjährigen Neubrandenburger Rivalen konnte Christian in drei Jahren noch nie gewinnen. Doch diesmal war der Wille größer als die Statistik. Mit Kampfgeist, Konzentration und Entschlossenheit holte sich der Schweriner in zwei spannenden Sätzen (21:18, 23:21) den Sieg und knackte damit endlich seinen Angstgegner.
Die Erleichterung war spürbar. Mit dem jetzt bereits sicheren Einzug in die Hauptrunde wollte der 18-Jährige noch einen draufsetzen und als Gruppenerster weiterkommen. Doch ein technisch starker Gegner setzte ihm seine Grenzen auf – eine klare Niederlage in zwei Sätzen. Dennoch: Der Platz im Viertelfinale war gesichert. Dort wartete ein junger, aggressiv spielender Herausforderer. Die beiden lieferten sich einen offenen Schlagabtausch – drei lange, kräfteraubende Sätze, in denen sich keiner zurückhielt. In einem packenden Finish setzte sich Christian mit letzter Kraft durch. Völlig erschöpft, aber glücklich, zog er ins Halbfinale ein. Mit Ole Jurczok fand er mit Jurczok ein weiteres bekanntes Gesicht – und erneut eine sportliche Revanche. Beim letzten Aufeinandertreffen hatte MVs Nummer 4 noch das Nachsehen – und auch diesmal sollte es nicht reichen. Der Berliner, der das Turnier später für sich entscheiden sollte, gewann souverän in zwei Sätzen.
Der Tag war aber noch nicht vorbei: ein wichtiges Spiel um Platz 3 stand noch. Es folgte ein kleiner Schockmoment, als Chrissi gewahr wurde, wer sein Gegner sein würde: der Spieler, gegen den er in der Gruppenphase verloren hatte. Doch dann die Überraschung. „Ich kann nicht mehr – ich muss das Spiel leider aufgeben“, so die Aussage seines Kontrahenten. Und unser BSC-Ass? Der sagt: “ Es war ein seltsamer Moment. Kein Jubel, keine Punkte, kein Matchball. Ich wusste nicht recht, wie ich reagieren sollte. Freude? Erleichterung? Oder das Gefühl, mir diesen Platz nicht richtig verdient zu haben.“
Aber die Ehrung kann man sich nicht entgehen lassen. Immerhin wird der Pokal traditionell gemeinsam mit einer stilvollen Flasche Sojasoße überreicht. Und am Ende war es ein Tag voller Emotionen, Wendungen und einer klaren Botschaft: Der Weg ist oft wichtiger als das Ergebnis.
Doppel-Power am Sonntag
Am Sonntag starteten dann noch Rene/Justin sowie Robert/Philipp beim Asia-Cup, allerdings im Herrendoppel C. Beide Doppel haben sich in der Gruppenphase keine Blöße gegeben und den Gruppensieg geholt. Auch das Achtelfinale war eine deutliche Angelegenheit für die Schweriner. Im Viertelfinale wurde es dann doch eine schweißtreibende Angelegenheit. Während Robert und Philipp sich den Sieg in 3 Sätzen holen konnten, war für Justin und Rene Endstation. Im Halbfinale ging es lange hin und her mit ungewöhnlich vielen und langen Ballwechseln. Am Ende fehlten unseren Jungs die nötigen 2-3 % zum Sieg. Nach kurzer Enttäuschung ging es im Spiel um Platz 3 nochmal um die Wurst. Nach einer starken Leistung und wiedererlangten Sicherheit war die Bronzemedaille gewonnen.
Nach vielen Spielen und erschöpften aber überwiegend glücklichen Spielern war dieses Marathonwochenende geschafft. Gratulation an alle Spieler nicht nur aufgrund der erreichten Podestplätze, sondern auch der durchweg starken Leistungen von allen.
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