Da war er wieder, der „Vier Tore Pokal“. Nach einem Jahr unfreiwilliger Pause, hatte das Kinder- und Jugendturnier des SV Motor Süd endlich wieder zahlreiche Nachwuchsathleten begrüßen dürfen. Natürlich durften da auch unsere Rookies nicht fehlen. 6 Mädels und ein Jungspund stellten sich der Herausforderung und griffen – betreut von Patrick, Philipp und Wanda – hoch motiviert ins Wettkampfgeschehen ein. Neben der positiven Einstellung kam bei unseren drei Ersties Viktoria, Veronika und Johanna eine gehörige Portion Aufregung dazu. Wie das nun einmal so ist: eine Turnierpremiere kann emotional ganz schön umwerfend sein. Vor allem, wenn es dann auch noch überraschend gut läuft. Die Hand zittert, der Puls ist ungewohnt hoch, dann noch das ganze Wasser in den Augen (mal Freudentränen, mal welche aus Enttäuschung, dann wieder ohne sichtbaren Grund) und schließlich die unzähligen Eindrücke von außerhalb des eigenen Feldes. Huiuiui. Unsere Mädelsbande hatte aber das perfekte Rezept dafür: wenn nötig, einfach feste knuddeln.
Zum Knuddeln hatte unser Jüngstes Kücken, Ludwig, seinerseits seine mitgereiste Mutter (vielen Dank auch für den Fahrerjob) zur Verfügung. Zwar hatte der 8-Jährige in der U11-A-Konkurrenz in allen drei Gruppenspielen das Nachsehen. Sobald der Beistand vom Seitenrand aber von mehr als einer Person kam, stiegen Laufbereitschaft und Kampfgeist merklich in die Höhe. Somit auch die Spielfreude. „Das hat richtig Spaß gemacht“, ließ Ludwig dann schon einmal nach einer 15:7-Niederlage mit einem dicken Grinsen verlauten.
15er Sätze wurden übrigens das ganze Badmintonturnier über gespielt. Immerhin maßen sich rund 70 Kids in den Altersklassen bis U15 sowie in zwei Leistungsklassen in der 7-Feld-Sporthalle. Und niemand wollte erst um 20 Uhr den Heimweg antreten.
Zurück zu unseren sechs Grazien. Da waren einmal die genannten drei. Gemeinsam mit ihren beiden wettkampferfahrenen Trainingspartnerinnen Isabell und Anouk hatten sie vor, das Feld der U13 B aufzumischen. Einzig ihre gleichaltrige Freundin Charlotte startete in der A-Klasse, und dann sogar noch eine AK höher, in der U15.
Ein phänomenaler Turnierauftakt gelang dann zur echten Überraschung ihres Trainers der 5.-Klässlerin Viktoria. Sie steigerte sich von Mal zu Mal, gewann all ihre Gruppenspiele. Ebenso als Gruppenerste zog Anouk in das Hauptfeld ein. Isabell hatte derweil erst im Entscheidungssatz knapp das Nachsehen gegen die spätere Turnierzweite aus Güstrow. Aber auch für sie ging es weiter als Nr. 2 ihrer Gruppe. Es folgte ein Knaller Dreisatzmatch gegen ihre Mannschaftskollegin Viktoria. Doch Letztere war einfach nicht aufzuhalten, zog somit ins Halbfinale ein um dort auf Anouk zu treffen. Doch diese erwies sich noch als zu stark. Im Finale sollte also Anouk für Schwerinpower sorgen. Auch hier gab sie sich keine Blöße, machte das Ding in zwei Sätzen klar und holte sich den Sieg. Im Spiel um Bronze ging Viktoria trotz großer Gegenwehr derweil die Puste aus. Dennoch ein Mega 4. Platz für die junge Badmintonspielerin.
Zwar nicht ins Hauptfeld schafften es Veronika und Johanna. Verstecken brauchten sich die beiden Rookies aber keineswegs. Ihr Trainer zeigte sich auch von ihnen sehr beeindruckt. Für ihn war es definitiv die richtige Entscheidung, sie mit in die Vier-Tore-Stadt zu nehmen.
Und dann schlug ja noch unsere Charlotte auf. Nach zwei klaren Siegen in der U15 A traf sie auf eine gut aufgelegte Lina Kuberka (Malchiner SV). Wohl etwas überrumpelt von deren Reichweite und Schlagwinkeln gab die 11-Jährige den ersten Satz ab. Doch sie zog an, spielte deutlich sicherer und gewann die beiden folgenden Sätze. Auch in ihrem letzten Match zeigte Charlotte ihre Klasse und ließ die Greifswalderin Maria Brümmer nur selten ins eigene Spiel kommen. Damit stand auch für sie der Turniersieg und damit Pokal Nummer zwei für Schwerin fest.
Fazit: Gerne hätte Coach Patrick noch vier/fünf weitere seiner Schützlinge nach Neubrandenburg mitgenommen. Doch wenn man bedenkt, wie oft ihm die 7 Anwesenden ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert hatten, dann hätte ihm mit einem noch größeren BSC-Aufgebot wohl ein arger Gesichts-Muskelkater gedroht. Und dass will ja keiner, oder? Aber im Ernst, der Ausflug zu unseren vorpommerschen Sportfreund:innen hatte sich absolut gelohnt. Unsere Nachwuchs-Asse waren einfach Spitzenklasse. Sie setzten sich super gut in Szene und zeigten, was Teamspirit ist.