Wisst ihr noch, Dezember 2023? Im letzten Monat des vergangenen Jahres war badmintonmäßig so viel los, dass leider die ganze Berichterstattung auf der Strecke geblieben ist. Seien es nun die vielen Impressionen zu unserem herbstlichen Doppelturnier, sei es die grandiose Begebenheit, dass wir zwei Jungs zu den Deutschen Meisterschaften schicken durften, oder die Berichte zum letzten Ranglistenturnier des Jahres, zur Landesmeisterschaft O19 sowie zu den Punktspielen aller drei Mannschaften. Das soll hiermit nachgeholt und die vergangenen Ereignisse gebührend gewürdigt werden.
Teil 3 – LEM O19, Schiedsrichterausbildung und Hobbyliga
Unser Schweriner Schlosspokal ist kaum einen Tag vergangen, ebenso die Ausflüge unserer Jugend zur DM nach Gera und zum RLT nach Dorf Mecklenburg (siehe Teil 1 und Teil 2), da geht es schon wieder munter weiter für unsere Akteure. Patrick, Arsalan, Felix und Chrissi machten sich auf nach Greifswald. Ziel für die vier war die Landeseinzelmeisterschaft O19. Für letztere zwei war es sogar der erste Auftritt bei den „Großen“. Erstmals seit langem konnte der BSC leider keine Damen stellen. Blickt man auf die vielen Erfolge der vergangenen Jahre zurück, würde es 2023 wohl auch eine Meisterschaft sein, bei der wir ganz ohne Titel heimkehren. Zumindest hatten wir in keiner der Disziplinen eine Favoritenrolle inne.
Aber gut, die Reise in die Hansestadt lief trotz des verschneiten Wetters unproblematisch ab. Und als unsere 4 Sportler in die Halle kamen, trafen sie wie erwartet drei weitere Schweriner an. Denn Moostafa, Philipp und Marlon waren schon am Vortag angereist. Die drei befanden sich mitten in der Ausbildung zum Schiedsrichter. Im Rahmen der LEM durften sie und alle weiteren Neuschiris ihre praktische Prüfung ablegen. Für den BSC 95 war das jedenfalls seit langem überfällig – der Bedarf nach neuen Lizenzträgern groß. Umso erfreulicher, dass sich die drei bereit erklärt haben. Und vorweg, sie machten ihre Sache super. Vor allem Moostafa überraschte die anwesenden Lehrgangsteilnehmer:innen und Sportler:innen mit seinem souveränen und selbstsicheren Auftreten.
Beinahe ebenso selbstsicher starteten Patrick (zusammen mit Julia Fuchs) und Chrissi (zusammen mit Johanne Jandura) in den Mixedwettbewerb. Für die Sassnitzer Landeskaderathletin Jandura war das Turnier eine erste Bewährungsprobe bei den Erwachsenen. Für die Neu-Sassnitzerin Fuchs hingegen der erste Auftritt bei einem Badmintonturnier seit Jahren. Entsprechend zittrig war die Hand. Und dennoch, beide Duos bewältigten ihr Erstrundenmatch mit Bravour. Doch nun folgten die Knaller-Spiele gegen die an 1 bzw. an 2 gesetzten Paarungen. Wie erwartet, aber nicht ohne die nötige Gegenwehr verloren unsere Jungs ihre Begegnungen.
In den anschließenden Einzeln – das Teilnehmerfeld war diesmal rekordverdächtig groß – starteten Arsalan und Patrick jeweils von Setzplatz 3/4 aus. Aber ob eine Medaille drin sein würde? Arsalan und Felix konnten ihr Erstrundenmatch für sich entscheiden, Patrick stand derweil mit einem Freilos direkt in Runde zwei. Nur Chrissi tat sich wie schon am Vortag (C-RLT) schwer und musste sich in drei Sätzen geschlagen geben.
Auf dem Weg ins Viertelfinale trafen Felix und Arsalen aufeinander und schenkten sich über die volle Distanz nichts. Am Ende triumpfierte Felix gegen seinen gesetzten Vereinskameraden. Patrick gewann erwartungsgemäß deutlich gegen seinen Greifswalder Konkurrenten. Jetzt galt es Energie zu tanken, denn die anschließende Runde der besten Acht sollte kein Zuckerschlecken mehr sein. Felix sah sich dem späteren Überaschungsfinalisten Johannes Völsgen gegenüber, tat sich sichtlich schwer und verlor sein Spiel ohne eine wirkliche Chance. Patrick machte sich bereit für ein sehr laufintensives Match gegen den Landesmeister von 2021, Michael Kämmer. Satz 1 dann eine Katastrophe, nichts gelang dem Schweriner, außer vielleicht den Bereich außerhalb des Feldes oder das Netz zu treffen. Satz zwei entwickelte sich dann zu einem regelrechten Feuerwerk. Bis zum Stand von 17:17 konnte sich keiner der Kontrahenten absetzen. Es folgte ein wenig Glück dort, die eine oder andere ungünstige Entscheidung hier und der Sieger stand fest. Für den ehemaligen Oberligaspieler des GSV 98 würde es im Halbfinale weitergehen.
Die letzte Chance auf eine Medaille für den BSC – das Herrendoppel. Chrissi lief mit Arsalan auf, Patrick zusammen mit seinem Rostocker Trainerkollegen Felix Radzimski und unser Felix ebenfalls mit einem Großstädter, dem Neu-Rostocker Marius Guntelmann.
Unser reines Schweriner Doppel fand leider gar nicht ins Spiel und verlor gegen eine Greifswalder Paarung. Derweil konnten sich beide Schwerin-Rostocker Duos ungefährdet in die nächste Runde spielen. Hier war jedoch für Patrick/Felix Schluss. Felix/Marius überraschten hingegen, als sie die an Eins gesetzten Herren durchsetzten. In einem extrem sehenswerten Halbfinalmatch waren sie dann noch einmal hauchdünn davor, die Überraschung gegen Hellbach/Fiebig zu meistern. Es wäre ihnen zu wünschen gewesen. Denn nachdem ihnen der Sieg so knapp nicht gelang gab Hellbach im anschließenden Finalmatch verletzungsbedingt auf. Dennoch: Wir hatten eine Medaille! Auch wenn es eine mit dem PSV Rostock geteilte ist, wir haben sie.
Glückwunsch an Felix zum ersten Bronze-Erfolg auf einer O19 Meisterschaft. Glückwunsch außerdem an Philipp, Moostafa und Marlon zur bestandenen Prüfung. Alle drei sind jetzt lizensierte Schiedsrichter.
Von den Fortgeschrittenen zu den Hobbysportler:innen
Wer sich jetzt fragt, wann denn dieses Wochenende badmintonsportlich für die BSC-Akteure endlich ein Ende haben würde, der muss sich noch ein wenig gedulden. Zu Gera, Schwerin, Dorf Mecklenburg und Greifswald gesellte sich noch Güstrow. Denn in die Barlachstadt machte sich ein 4-köpfiges BCS-Team auf, um ihren Spieltag in der neuen Hobby zu begehen. Sylvia, Domenic, Benjamin und Basti fanden sich pünktlich in der Werner Seelenbinder-Straße ein. Ihre Gegner: die Vertretungen von Fortuna Rostock und der Hochschule Stralsund.
An dieser Stelle muss einmal ein Lob ausgesprochen werden, wie sehr sich unsere Hobbysportler:innen in den Ligabetrieb eingefuchst haben und wie eifrig sie seit Wochen ihre Badmintonfähigkeiten verbessern. Auch an den besonderen Spielmodus, „best of fife“ in 11er Sätzen oder die Aufhebung der Geschlechtertrennungen in den Doppeln, haben sie sich schnell gewohnt. Entsprechend spannende Spiele liefern sie regelmäßig ab.
Und dennoch ist der Abstand zu vielen Männern und Frauen der Liga noch spürbar. So auch an diesem Sonntag. Immerhin zwei Einzel konnten unsere Akteure in Güstrow für sich entscheiden. Also gilt: fleißig weitertrainieren und motiviert in die Zukunft blicken!
Zu den Ergebnissen der LEM O19


