Greifswalder Vereine holen 3 Landesmeistertitel | Schweriner Damen überzeugen und gewinnen 2x Gold
Erinnert ihr euch noch, als wir im Dezember 2021 beinahe 5 Landesmeistertitel in der O19 holten? Das war schon ein krasses Ergebnis: 3 Meisterschaften, zwei Fizemeisterschaften und 4 Dritte Plätze. Dass wir das dieses Mal nicht wiederholen können, war uns allen von vornherein klar gewesen. Schließlich ist Lennard mittlerweile in München, Madeleine spielt für Stockelsdorf (Schleswig-Holstein) und Finn für Greifswald. Dennoch wollten wir in allen Disziplinen aufs Podium. Und mindestens einmal Gold sollte am Besten darunter sein. So zumindest das erklärte Ziel (siehe SVZ-Bericht).

Am Sonntag dann war es soweit. Kurzfristig fiel Güstrow als Austragungsort aus, woraufhin wir kurzerhand die Ausrichtung übernahmen. Erneut also ein Heimspiel für unsere Jungs und Mädels. War das Vorjahresevent mit zusammen 23 Sportler:innen aus den BVMV-Mitgliedsvereinen enttäuschend gering, konnte man jetzt einen leichten Zuwachs (26) vermerken. Ungenügend war es dennoch. Vor allem deshalb, weil bis auf einen Starter aus Rostock ausschließlich Athlet:innen aus Schwerin (7) und den beiden Greifswalder Vereinen vor Ort waren. Ohne das große Aufgebot aus der Hansestadt wäre die LEM wohl ins Wasser gefallen. Vielen Dank also an unsere vorpommerschen Freund:innen.
Wenn man sich das vor Augen hält, war die LEM O19 in diesem Jahr also keine Landesmeisterschaft sondern ein Städtevergleich / eine Städtemeisterschaft. Greifswald vs. Schwerin.
Aber gut. Wie immer war alles bestens vorbereitet. Die Turnierleitung hatten unsere Profis Michael und Ilka Bode inne, Die Kantine haben Axel Friedrich und Lena Vater hervorragend organisiert, die Felder waren vorbereitet und Halle und Duschen waren warm. Der Spaß konnte also beginnen.

Pünktlich um 10 gab es das obligatorische Grußwort. Diesmal von Michael Hewelt, der ja bekanntlich auch Landesjugendwart ist. Im Anschluss traten die Paarungen für die Mixed-Disziplin auf die Courts. Für den BSC gingen Patrick und Mette sowie Fabian und Hanna ins Rennen. Leider hatten beide Duos keinen Erfolg und mussten sich bereits in der ersten Runde aus dem Wettbewerb verabschieden. Hier war das Medaillenziel also schnell ausgeträumt. Den Titel strichen ohne Satzverlust Katja Michalowski & Finn Hellbach (BSV Einheit Greifswald) ein.
In den anschließenden Einzeln musste jetzt aber was gehen. Bei den Herren starteten Patrick, Levi, Mahan und Arsalan. Während für Levi nach mäßiger Leistung bereits in Runde 1 vorbei war, kamen alle anderen Athleten eine Runde weiter. Mahan scheiterte anschließend gegen seinen Dauerrivalen Finn Hellbach, wobei er speziell im zweiten Satz groß aufschlug. Patrick zog derweil nach einem Sieg gegen Johannes Völsgen ins Halbfinale ein und auch Arsalan schaffte es aufgrund des Rückzugs des an Position eins gesetzten Vorjahressiegers Michael Kämmer in die Vorschlussrunde. Patrick traf hier auf Mike Pierron, den er 2021 noch schlagen konnte. Diesmal fand er allerdings keine gute Form und verlor deutlich. Arsalan musste sich wie zuvor sein Bruder dem Göhrener Talent Finn geschlagen geben. Somit standen zwei Bronzemedaillen zu Buche. Finn setzte sich im Finale dann auch völlig verdient gegen Mike Pierron durch und kürte sich (nach Gold im Mixed) zum ersten Mal in seiner Laufbahn mit einem O19 Einzeltitel.
Hanna und Mette vertraten den BSC 95 Schwerin zeitgleich in der Damenkonkurrenz. Leider musste sich Hanna in Runde eins gegen die stark aufspielende Alina Schimps geschlagen geben. Super knapp verlor sie mit 21:14, 18:21 und 23:25.
Mette hatte es auf dem Nachbarfeld mit dem Greifswalder Talent Wilhelmine Witthus zu tun. Nach verschenktem ersten Satz und hart erkämpften Sieg in Satz zwei brach bei Mette das Eis und bei ihrer Konkurrentin der Plan. Mit einem unglaublichen 21:2 Sieg zog Mette ins Halbfinale ein. Dort bekam sie es mit der Routinierin Wiebke Hermann zu tun, die zuvor bereits im Mixed den Vizetitel holte. Doch Mette zeigte enormen Kampfgeist und baute ihr Spiel mit langen, zermürbenden Ballwechseln auf. Nach fast einer Stunde Spielzeit ging sie, bejubelt von ihren Teammitgliedern, als Siegerin vom Feld (11:21 23:21 23:21). Was für ein Marathon. Allzu lange Ruhe war ihr jedoch nicht vergönnt. Kurz darauf musste sie im Finale noch einmal gegen Jana Siggelkow (BSV Einheit Greifswald) ran. Und Siggelkow witterte ihre Chance. Im Jahr zuvor konnte sie das Duell noch gewinnen, musste sich im Finale allerdings unserer Madeleine Hardt geschlagen geben. Doch auch diesmal fehlte der Greifswalderin das nötige Quäntchen Glück. Mette gewann mit 21:17 und 25:23 und sorgte damit für das erste Gold für Schwerin.

Es folgten die Doppel. Bei den Jungs gesellten sich die Brüder Yousefimoein, außerdem Fabian und Levi sowie Patrick mit seinem O35-Partner Felix Radtzimski (PSV Rostock) zusammen. Leider gelang es nur dem Duo Fabi/Levi in die Vorschlussrunde einzuziehen. Hier verloren sie nach 45 Minuten mit 14:21, 21:19 und 16:21 gegen die späteren Landesmeister Johannes Völsgen/Benjamin Werschnik (GSV 98 Greifswald).
Mette, von ihren Einzelspielen schon ganz schön kaputt, hatte zusammen mit Hanna aber noch etwas vor. In der DD-Vierergruppe warteten immerhin drei Spiele auf die beiden. Gleich das erste Match gegen Schimps/Siggelkow ging dann erneut über die volle Distanz. Wieder wahnsinnige 50 Minuten wurde um jeden einzelnen Punkt gekämpft. Am Ende waren es unsere Mädels, die sich behaupten konnten.
In Spiel zwei ließ unser Duo der jungen Paarung Witthus/Metzlaff nur wenig Chancen. Sieg zwei. Jetzt konnte ihnen nur noch die GSV-Paarung Hermann/Schimansky den Turniersieg streitig machen. Woher Mette und Hanna die Kraft nahmen, man weiß es nicht. Auf jeden Fall schafften sie es ihre Reserven anzuzapfen und Punkt um Punkt in Richtung Meisterschaft voranzuschreiten. 21:15, 21:16 hieß es schließlich auf der Zähltafel. Gold für Schwerin. Platz 1 für Mette und Hanna. Titel Nummer zwei bei dieser Meisterschaft für Mette. Klasse! Großartig! Wir sind total Stolz auf euch.
Haben wir unser Turnierziel nun erreicht oder übertroffen? Ganz klar Zweiteres. Denn auch wenn wir im Mixed keinen Podestplatz erreichen konnten, auch in keiner Disziplin einen Vizetitel gewannen, waren doch gleich zwei Meisterschaften bei dieser starken Konkurrenz eher nicht zu erwarten gewesen.
zu den Ergebnissen auf Turnier.de Zu den Fotos
Podestplätze:
DE
1. Mette Marie Rudolph
HE
3. Ali Asghar (Arsalan) Yousefimoein
3. Patrick Dettmann
DD
1. Mette Marie Rudolph / Hanna Sommerfeld
HD
3. Fabian Bebernitz / Levi Friedrich
