Teilnehmerrekord, technische Innovationen und 10 Stunden Wettkampf in Güstrow
Wenn Kinder am Wochenende extra lange aufbleiben wollen, dann müssen sie einfach nur zum Turnier nach Güstrow fahren. So war es auch einmal wieder am 26. April anlässlich des 1. Borwin Cups des GSC 09 (ehemals Friedensturnier). Erst gegen 22 Uhr waren jedenfalls unsere Kids zu Hause. Das war schon ein Marathon – allein über 10 Stunden Wettkampfzeit. Grund war sicherlich der Teilnehmerrekord von sage und schreibe 146 Kindern und Jugendlichen.
Dabei hatte man eigentlich gehofft, trotz der auf dem Programm stehenden 267 Spiele schneller durch zu sein. Immerhin hatten sich die Organisatoren technisch mächtig ins Zeug gelegt – mittels eigens programmierter Software. Angelehnt an die immer häufiger überregional genutzten Tablet-Zähltafeln samt Monitoranzeige, sollte auch die Güstrower Technik eine spürbare Zeitersparnis mit sich bringen. So die Theorie. In der Praxis ist das zwar (noch) nicht gelungen, dem sportlichen Ehrgeiz der Teilnehmer:innen hat das aber wenig geschadet. Der Turnierflair ist in Güstrow immer auf einem eigenen Level. Seien es nun die 12 zu bespielenden Courts, die Größe der Sport- und Kongresshalle, die erstmals per Beamer riesig an die Hallenwand projetzierten Ergebnisse oder die schiere Masse an Badminton begeisterten Routiniers und Newbies.
Den BSC 95 vertraten dieses Mal 7 junge Talente aus Patricks Trainingsgruppe sowie Töchterchen Ida. Dank der Betreuerinnen Christine und Lena war dann auch das Coaching optimal abgedeckt. Und direkt gab es einen kleinen Flashback. Zwar mit einem teils anderen Team als beim Vier-Tore-Pokal vor Ort – Anstatt Ludwig war nun Tiemo, anstatt Anouk und Johanna waren jetzt Charlotte B. und Ronja am Start – doch der Teamspirit war der selbe. Die Kids unterstützen sich gegenseitig, feuerten einander an und neben einigen Enttäuschungen gab es meistens breit lächelnde Gesichter zu sehen. Das allein macht einfach so viel Spaß. Und dann gab es wieder krass gute Erfolge.
In der U13 B wollten es Isabell und Viktoria diesmal aufs Treppchen schaffen. Veronika wollte nicht viel weniger und für Ronja galt es einfach nur Wettkampfpremierenluft schnuppern. Charlotte B. hatte indes ein wenig damit zu tun, von ihrem Trainer in die U13A gesteckt worden zu sein. Unter die Top drei wollten zudem unsere Talente Tiemo (U11A) und Charlotte D. (wieder eine AK höher in der U15A startend). Und dann war da noch U9erin Ida. Sie sollte, weil sie eh mit musste, einfach mal starten. Gucken wir, was passiert, so die Abmachung.
Im Wettkampfgetümmel passierten dann starke Sachen. Zusammenfassend lässt sich sagen: alle zeigten große Leistungsbereitschaft und starke Performances. Besonders erfreulich sind die Platzierungen von Isabell und Viktoria. Tatsächlich erreichten gleich beide ihr gesetztes Ziel und holten sich die Plätze 2 und 3. Mega! Auch Veronika gelang es, als Gruppenzweite ins Hauptfeld zu kommen. Von Spiel zu Spiel besser ins Turnier kam Tiemo, der am Ende strahlend mit einem zweiten Platz den Tag beendete. Charlotte D. machte ihre Sache gut und konnte im stark besetzten U15er-Feld immerhin als einzige gegen die spätere Turniersiegerin gewinnen (in der Gruppe). Am Ende sprang für die 11-Jährige der 3 Platz heraus.
Ronja und Charlotte B. wurden zwar noch kräftig in ihre Schranken gewiesen, Trainer Patrick hofft aber, dass sich beide in den kommenden Trainings zu neuer Stärke puschen können. Und Ida? Leider musste sie am bereits um 14 Uhr zusammen mit Patrick den Heimweg antreten. Da die U9 diesmal nicht losgelöst vom allgemeinen Turniermodus auf ein/zwei Feldern ihre Spiele bestreiten durften, hieß es für die 6-8-Jährigen ebenfalls, bis zum Abend durchhalten zu müssen. Somit durfte Ida in den 4 Stunden nur zweimal ran. Schade. Stark war jedenfalls, dass sie sich furchtlos aufs Feld begab und sogar ein Match für sich entschied.
Vier Podestplätze für den BSC 95 – besser hätte es kaum laufen können. Ja, als erfolgsverwöhnter Verein könnte man anmerken, dass kein Turniersieg dabei war. Aber Quatsch, alle Anwesenden waren an ihrem Limit oder wuchsen über sich hinaus. Und dann der erwähnte Teamgeist. Was will man mehr?
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